17.08.2012
GÜTERSLOH
Volkszählung für Hunde
Stadt ist Steuersündern auf der Spur / 40.000 Haushalte werden befragt
Er hat sie | FOTO: ELENA ERBRICH
Gütersloh (ai/gpr). Jeder Hund
zählt, jedenfalls aus fiskalischer Sicht. Denn für jeden nicht
angemeldeten und damit auch nicht versteuerten Hund entgehen der Stadt
jährlich 70 Euro. Um Steuersünder aufzuspüren, lässt der Fachbereich
Finanzen nun 40.000 Haushalte überprüfen.
Um die Gemüter aufgeregter Hundebesitzer oder passionierter
Datenschützer zu beruhigen: Die Stadt selbst ist nicht auf die Idee
gekommen. Die Anregung stammt aus dem Bürgerhaushalt. Doch die
zusätzlichen Einnahmen sind nicht zu verachten: Norbert Monscheidt,
Leiter des Fachbereichs Finanzen, rechnet mit künftigen jährlichen
Steuereinnahmen von 400.000 Euro, derzeit liegen sie bei 350.000.
Die Stadt hat eine Privatfirma mit der am 27. August startenden Zählung
beauftragt. Geklingelt wird bis Ende Oktober ausnahmslos an jeder Tür,
also bei ca. 40.000 Haushalten. Auch bei jenen, in denen Hunde
ordnungsgemäß angemeldet sind. Aus Datenschutzgründen, so Monscheidt,
werden die Mitarbeiter darüber nicht informiert.
Wieviel die Befragung kostet, will Monscheidt nicht sagen – mit
Rücksicht auf den Wettbewerb, der unter jenen Firmen herrsche, die diese
Dienstleistung für Kommunen anbieten.
Die Mitarbeiter stellen an der Haustür lediglich die Frage, ob und wenn
ja, seit wann ein Hund gehalten wird. Verneinen dies die Bewohner,
müssen sich die Mitarbeiter mit der Auskunft zufrieden geben.
Keinesfalls ist es gestattet, in der Wohnung nachzuschauen, ob sich
nicht doch ein Hund unterm Sofa versteckt.
Selbst wenn der berechtigte Verdacht besteht, das dies der Fall ist,
weil etwa ein Hund laut bellend den Besuch angekündigt hat, darf
lediglich ein entsprechender Vermerk notiert werden. Dem geht später ein
Angestellter des Fachbereichs Ordnung später nach, und der kann –
selbstverständlich im gesetzlichen Rahmen – ganz andere Register ziehen.
Falls sich aber ein Eigentümer eines "illegalen" Hundes spontan dazu
entschließt, sein Gewissen zu erleichtern und die bislang verschwiegene
Haltung zuzugeben, muss er mit einer rückwirkenden Steuerfestsetzung
rechnen, eventuell auch mit einem Bußgeld bis zu 5.000 Euro.
Monscheidt weiß, dass niemals jeder Hund ermittelt werden kann. Er setzt
auf diese freiwillige Geständnisse. Ähnlich wie die Selbstanzeigen beim
Finanzamt bei jedem Ankauf einer CD mit Steuerdaten aus der Schweiz
sprunghaft ansteigen, erwartet Monscheidt eine Fülle nachträglicher
Anmeldungen. Dies kann man schriftlich, telefonisch oder persönlich beim
Fachbereich Finanzen, Eickhoffstraße 38, tun, unter Tel. 82-2260 oder
per E-Mail (ursula.zweier@gt-net.de).
http://www.nw-news.de/lokale_news/guetersloh/guetersloh/6964722_Volkszaehlung_fuer_Hunde.html
GÜTERSLOH
Volkszählung für Hunde
Stadt ist Steuersündern auf der Spur / 40.000 Haushalte werden befragt
Er hat sie | FOTO: ELENA ERBRICH
Gütersloh (ai/gpr). Jeder Hund
zählt, jedenfalls aus fiskalischer Sicht. Denn für jeden nicht
angemeldeten und damit auch nicht versteuerten Hund entgehen der Stadt
jährlich 70 Euro. Um Steuersünder aufzuspüren, lässt der Fachbereich
Finanzen nun 40.000 Haushalte überprüfen.
Um die Gemüter aufgeregter Hundebesitzer oder passionierter
Datenschützer zu beruhigen: Die Stadt selbst ist nicht auf die Idee
gekommen. Die Anregung stammt aus dem Bürgerhaushalt. Doch die
zusätzlichen Einnahmen sind nicht zu verachten: Norbert Monscheidt,
Leiter des Fachbereichs Finanzen, rechnet mit künftigen jährlichen
Steuereinnahmen von 400.000 Euro, derzeit liegen sie bei 350.000.
Die Stadt hat eine Privatfirma mit der am 27. August startenden Zählung
beauftragt. Geklingelt wird bis Ende Oktober ausnahmslos an jeder Tür,
also bei ca. 40.000 Haushalten. Auch bei jenen, in denen Hunde
ordnungsgemäß angemeldet sind. Aus Datenschutzgründen, so Monscheidt,
werden die Mitarbeiter darüber nicht informiert.
Wieviel die Befragung kostet, will Monscheidt nicht sagen – mit
Rücksicht auf den Wettbewerb, der unter jenen Firmen herrsche, die diese
Dienstleistung für Kommunen anbieten.
Die Mitarbeiter stellen an der Haustür lediglich die Frage, ob und wenn
ja, seit wann ein Hund gehalten wird. Verneinen dies die Bewohner,
müssen sich die Mitarbeiter mit der Auskunft zufrieden geben.
Keinesfalls ist es gestattet, in der Wohnung nachzuschauen, ob sich
nicht doch ein Hund unterm Sofa versteckt.
Selbst wenn der berechtigte Verdacht besteht, das dies der Fall ist,
weil etwa ein Hund laut bellend den Besuch angekündigt hat, darf
lediglich ein entsprechender Vermerk notiert werden. Dem geht später ein
Angestellter des Fachbereichs Ordnung später nach, und der kann –
selbstverständlich im gesetzlichen Rahmen – ganz andere Register ziehen.
Falls sich aber ein Eigentümer eines "illegalen" Hundes spontan dazu
entschließt, sein Gewissen zu erleichtern und die bislang verschwiegene
Haltung zuzugeben, muss er mit einer rückwirkenden Steuerfestsetzung
rechnen, eventuell auch mit einem Bußgeld bis zu 5.000 Euro.
Monscheidt weiß, dass niemals jeder Hund ermittelt werden kann. Er setzt
auf diese freiwillige Geständnisse. Ähnlich wie die Selbstanzeigen beim
Finanzamt bei jedem Ankauf einer CD mit Steuerdaten aus der Schweiz
sprunghaft ansteigen, erwartet Monscheidt eine Fülle nachträglicher
Anmeldungen. Dies kann man schriftlich, telefonisch oder persönlich beim
Fachbereich Finanzen, Eickhoffstraße 38, tun, unter Tel. 82-2260 oder
per E-Mail (ursula.zweier@gt-net.de).
http://www.nw-news.de/lokale_news/guetersloh/guetersloh/6964722_Volkszaehlung_fuer_Hunde.html