Elo-Welpen in Stukenbrock

07.04.2013
SHS
Knuddelige Markenhunde

In Stukenbrock sind erstmals Elo-Welpen zur Welt gekommen
VON KARIN PRIGNITZ


Verspielt | FOTO: KARIN PRIGNITZ

Schloß Holte-Stukenbrock.
Plumps. Abelina purzelt hinunter vom runden, weichen Hundekissen,
streckt alle Viere von sich, rappelt sich wieder auf, tapst mit ihren
kurzen Beinen zurück auf die Spielwiese zu den vier Welpen-Geschwistern.
Eben noch hat die knuddelig-wollige Fünfer-Bande im abgetrennten
Hunde-Areal im Wohnzimmer von Christel Aust friedlich geschlummert. Mama
Kara lässt das Quintett munter werden.
Schließlich hat die rot-weiß gezeichnete Elo-Hündin das Essen dabei.
Sekunden später hängen die fünf Wochen jungen Welpen laut schmatzend an
den Zitzen. Züchterin Christel Aust verfolgt die Szene mit einem
zufriedenen Lächeln. "Das ist mein erster Wurf", erzählt die
Stukenbrockerin. Und er ist durchaus etwas Besonderes, denn jährlich
werden nur etwa 1.000 Welpen innerhalb der Elo Zucht- und
Forschungsgemeinschaft (EZFG e.V.) geboren.

"Der Elo ist ein Markenhund", erläutert Christel Aust. Um die hohen
Zuchtanforderungen zu sichern, ist für den Elo ein europaweites Patent
angemeldet worden. Daneben durchlaufen alle Züchter eine besondere
Ausbildung und regelmäßige Fortbildungen. Auch Christel Aust, die
erläutert, warum der Elo als Rasse nicht anerkannt ist. "Weil in keinem
anderen Zuchtverband das Wesen der Hunde getestet wird". Nur
friedfertige Hunde würden zur Zucht zugelassen.

"Das hat er gut gemacht, der Heinz", meint die 54-Jährige und bezieht
sich auf Rassegründer Heinz Szobries. Dem ehemaligen Hannoveraner
Tierpfleger war nicht ein einheitliches Aussehen wichtig, er legte
vielmehr Wert darauf, friedfertige Hunde-Charaktereigenschaften in der
Elo-Zucht zu vereinen.

"Wir alle", und damit meint Christel Aust auch die anderen Mitglieder im
Zuchtverband, "können seine Beobachtungen nur bestätigen." Die, dass
der Elo ein friedlicher, anspruchsloser Zeitgenosse und deshalb
besonders geeignet als Familienhund ist, aber auch als
Behindertenbegleithund, Therapie- oder Schulhund eingesetzt werden kann.
"Er ist sehr kinderlieb, das Zusammenleben total angenehm und völlig
unkompliziert."

Dennoch haben alle fünf Elos, die derzeit im Austschen Wohnzimmer groß
werden, so ihre Eigenarten. Ally-Bee, die am 3. März als erste der fünf
Welpen geboren wurde, und ihre Schwester Ann-Joy "sind Powerpakete",
soweit man das bei Elos sagen kann. "Akis ist am 3.3. und 3.33 Uhr zur
Welt gekommen und sie war die erste, die die Augen nach drei Wochen
aufgemacht hat", erzählt Christel Aust, während die kecke Abelina, "die
Weißeste von allen", ihren Bruder Ascari neckt.

"Er hat es nicht leicht mit seinen vier Schwestern", bestätigt Christel
Aust. Ihre gelegentlichen Zickereien registriert der Rüde allerdings
meist mit stoischer Gelassenheit. "Er ist einfach ein Cooler." Anfang
Mai kommen vier der fünf Welpen zu ihren neuen Besitzern, Akis soll
Zuchthündin werden. Noch mag Christel Aust aber gar nicht daran denken,
ihre Elo-Babys abzugeben. "Das wird sicher schlimm." Die Familien, in
denen ihr Hundenachwuchs demnächst leben soll, hat sie ganz bewusst
ausgesucht. Alle bleiben im Umkreis, "damit wir im Sommer ein
Familientreffen machen können" und die Züchterin mit eigenen Augen sehen
kann, dass es ihren Lieblingen gut geht.

Voraussichtlich im Herbst 2014 wird es im Hause Aust den nächsten
Elo-Wurf geben. Ob sich Kara dann wieder das Ehebett aussucht, um ihren
Nachwuchs zur Welt zu bringen, bleibt abzuwarten.
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